Baunebenkosten: Wie viel kostet ein Hausbau wirklich?
Ein Haus zu bauen ist für viele Menschen ein großer Traum. Keine Miete mehr zahlen müssen und das Eigenheim genauso gestalten können, wie man es sich wünscht. Den meisten Bauherren ist durchaus bewusst, dass der Bau des Traumhauses viel Geld kostet. Der Kaufpreis und die Kosten, die für den Bau veranschlag werden, belaufen sich auf einen hohen Betrag. Doch bei dieser Rechnung vergessen die meisten, dass auch die Baunebenkosten bei der Finanzierung des Hausbaus eine ziemlich große Rolle spielen. Sie belaufen sich grob geschätzt auf etwa 15 bis 20 Prozent der Gesamtkosten des Hauses. Aber was genau gehört eigentlich zu den Baunebenkosten dazu?
Wann ist mit Baunebenkosten zu rechnen?
Alle, die bereits ein Haus gebaut haben, wissen, dass Baunebenkosten von Anfang an anfallen. Notarkosten, der Eintrag ins Grundbuch, das Bodengutachten oder auch der Abriss von Altbeständen auf dem Grundstück … das kann teuer werden. Alle zukünftigen Häuslebauer sollten sich daher bewusst machen, dass Baunebenkosten in allen Phasen des Baus auftreten:
- Grundstückskauf,
- Bauvorbereitung,
- Bauphase,
- Bauabnahme,
- nach dem eigentlichen Bau.
Da die Kosten natürlich nicht bei jedem Hausbau gleich ausfallen, müssen sie dementsprechend individuell kalkuliert werden. Ein Bauunternehmen oder auch ein Architekt können dabei bereits von Anfang an behilflich sein.
Was genau sind Baunebenkosten?
Unter diesem Begriff vereint man alle Kostenpunkte, die neben dem Kaufpreis bei einem Hauskauf für eine Grundstück anfallen. Sie sollten grundsätzlich immer in die Baufinanzierung mit eingerechnet werden, damit es am Ende keine bösen Überraschungen gibt und der Bauherr im schlimmsten Fall seinen Traum nicht verwirklichen kann. Zu den Baunebenkosten gehören unter anderem:
- Grunderwerbsteuer,
- Notar- und Grundbuchkosten,
- eventuell Maklercourtage,
- Grundstücksvermessung,
- Bodengutachten,
- Bauantrag und Baugenehmigung,
- Erschließung und Hausanschlüsse,
- Prüfstatik,
- Abriss von Altbauten oder Bäumen,
- Aushub.
Natürlich muss nur das gezahlt werden, was am Ende auch tatsächlich in Anspruch genommen wird.
Baunebenkosten während der Bauphase
Die eigentliche Bauphase ist naturgemäß der kostenintensivste Anteil. In dieser Zeit werden Materialien verbraucht, die entsprechend Geld kosten und über die Baufinanzierung finanziert werden. Die Rechnungen werden nach und nach beim Kreditgeber eingereicht und als Baukosten verrechnet. Neben den Baukosten für Materialien und Arbeitsstunden kommen jedoch noch weitere Baunebenkosten auf die Bauherren zu. Wer sein Haus nicht von der Stange sondern individuell geplant haben möchte, beauftragt einen Architekten. Dieser wird entsprechend der Baukosten bezahlt. Wird der Bau von einem Gutachter begleitet, fallen für das regelmäßige Begutachten sowie das schriftliche Gutachten extra Kosten an, die meist nicht bedacht wurden. Auch Versicherungen fallen nicht in die Baufinanzierung hinein und müssen gesondert finanziert werden. Allerdings macht eine Versicherung für Bauherren auf einer Baustelle, wo ein großes Unfallpotenzial lauert, durchaus Sinn.
Auch der Außenbereich kostet Geld
Bereits vor dem Hausbau hat man ganz bestimmt Vorstellungen, wie das Häuschen einmal aussehen soll. In den Träumen sind Vorgarten und Garten irgendwie immer schon perfekt gestaltet. Doch leider wird auch dieser Punkt beim Hausbau und der Finanzierung gerne vergessen. Denn wenn das Haus steht, müssen noch Wege gepflastert, die Einfahrt betoniert oder die Terrasse und der Garten angelegt werden. Da kommt je nach Ausführung einiges zusammen. Deshalb sollten die Zuwege unbedingt fest im Budget mit eingeplant werden. Denn wer möchte schon durch Schlamm und Matsch waten, um ins Traumhaus zu gelangen?
Was passiert, wenn die Baunebenkosten zu niedrig kalkuliert wurden?
Vorsorge ist immer besser als Nachsorge – dieser Spruch zieht sich wie ein roter Faden durch unser Leben. Und auch beim Hausbau gilt diese Devise, sodass die Eigenkapitalquote durchaus höher angesetzt werden sollte. Reicht das Budget nicht aus, weil Baunebenkosten übersehen wurden und vielleicht nachfinanziert werden muss, kann das entweder sehr teuer werden oder gar zum Baustopp führen.
Eine gute Vorbereitung hilft
Doch keine Sorge – das hört sich meist alles dramatischer an, als es ist. Eine gute Beratung – ob beim Kreditgeber oder auch bei einem guten Bauunternehmen – ist von Anfang an eine große Hilfe, damit wirklich an alles gedacht wird. Zusätzlich kann man sich mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern einholen. Ein guter Tipp: Meistens sagt einem auch das Bauchgefühl, wer als Baupartner in Frage kommen kann.